Der Dienstleistungssektor (auch als Tertiärsektor bekannt) beansprucht den größten Anteil an der Erwirtschaftung des deutschen BIP für sich. Vor allem in den großen Ballungszentren um Hamburg, Frankfurt am Main, München sowie im Ruhrgebiet sind viele Arbeitsplätze des tertiären Sektors beheimatet. Hier kommunizieren, planen, rechnen und agieren viele Beschäftigte in großen Büro- und Verwaltungskomplexen, wodurch eine entsprechend belastbare elektrotechnische Infrastruktur das Maß der Funktionalität und Flexibilität moderner Büro- und Verwaltungsgebäude definiert. Der hier täglich einkehrende Umgang mit Betriebsmitteln, erfordert zum Erhalt des Sicherheitsaspektes Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3 und 4.
Neben den eigentlichen Arbeitsplätzen in Büro- und Verwaltungsgebäuden müssen auch Außenbeleuchtungen, Foyers, Küchen und sonstige Räumlichkeiten mit Energie versorgt werden. Besonders die Arbeitsräume sind sehr eng in die elektrotechnischen Netzwerke des Büro- und Verwaltungsgebäudes verzahnt, sodass jeder Arbeitsplatz über die stetige Versorgung mit dem Internet / Intranet Daten erhalten und verschicken kann. Haupt- sowie Unterverteilungen müssen sicher und stabil laufen und im günstigsten Fall Notstromersatzmaßnahmen im Kreislauf beinhalten. Somit können im Eintritt eines Notfalls, Systeme ohne Datenverluste abgeschaltet werden.
Es können Versorgungsunterbrechungen, aufgrund von technischen Fehlern der verwendeten Geräte, wie zum Beispiel Computern und sonstigen Büroeinrichtungen, entstehen. Kontaktfehler können Kurzschlüsse auslösen und für lokale Unterbrechungen betroffener Arbeitsplätze hervorrufen.
Fehlerhafte Leitungen, Unterverteilungen und sonstige Versorgungseinheiten können zu erheblichen Unterbrechungen in größeren Abschnitten eines Bürokomplexes führen. Wenn keine geeigneten Notstromlösungen vorhanden sind, können längerfristige Betriebs- und Verwaltungsprobleme die Folge sein.
Stromersatzlösungen sind dazu gedacht unvorhergesehene Versorgungsengpässe zu kompensieren. Notstromaanlagen, wie zum Beispiel Notstromdieselaggregate oder batteriegepufferte unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlagen (USV), müssen fehlerfrei sein, da sonst ein Komplettausfall und Absturz der digitalen Infrastruktur und des Betriebes von Büro- und Verwaltungsgebäuden droht.
Die Konzeption der Stromversorgung in entsprechend großen Bürokomplexen kann teils sehr komplex und vielschichtig. Nötige Energiemengen müssen über die entsprechende Infrastruktur der Zulieferer eingespeist werden. Die Logistik hinter dieser Aufgabe bedarf den Einsatz anforderungsgemäßer Stromersatzlösungen im Falle von Energieausfällen. Selbst vermeintlich geringfügige Fehler im Prozessablauf können nicht unerhebliche Folgen für die Kommunikation und täglichen Arbeiten der Betreiber bedeuten. Stromausfälle können Rechenzentren in Gebieten mit autarken Stromversorgungslösungen für mehrere Tage außer Betrieb setzen.
Die größte – elektrisch bedingte – Brandgefahr geht von Betriebsmitteln, Unter- und Hauptverteilungen aus, welche einem mehr oder weniger starkem Verschleiß ausgesetzt sind. Hier droht die Entwicklung von Wärme, Beispielweise durch mangelnde Isolation oder Kontaktfehler, welche nicht mit bloßem Auge ersichtlich sind. Insbesondere der tägliche Umgang mit Bürogeräten (wie z.B.: Computer, Telefone, Kopierer, Kücheneinrichtungen, etc.) können ihre Spuren in der Elektronik hinterlassen. Sollten Kabelbrüche vorhanden sein, so steigt die Gefahr eines Funkenschlages und der Wärmeentwicklung.
Die Sichtprüfung auf Beschädigungen der elektrischen Geräte wird zuerst vorgenommen. Dabei werden die elektrischen Zuleitungen, der Stecker, die Zugentlastung und das Gehäuse auf Beschädigungen untersucht.
Die elektrischen Geräte werden je nach Schutzklasse und Art verschiedenen Prüfmessungen unterzogen. Die Erfahrung des Prüfers spielt bei der Wahl der Prüfart eine entscheidende Rolle.
Die Funktionsprüfung des elektrischen Gerätes findet im Rahmen der Polaritätsprüfung statt. Geräte mit Drehstromstecker werden direkt über die Netzsteckdose geprüft.